Presseaussendung der GPA:
Mangelnde Erhöhung des Kilometergelds ist Bestrafung für Pflegekräfte
Wien. (OTS) – „Mittlerweile sollte eigentlich jeder verstanden haben, dass wir den Pflegeberuf attraktiveren müssen, um ausreichend Personal zu finden. Stattdessen werden Pflegekräfte, die ihren eigenen PKW benutzen, um zu Klienten zu kommen, mit den hohen Spritpreisen alleingelassen. Seit der letzten Erhöhung des Kilometergelds 2008 sind die mit dem Auto verbundenen Preise um 40 Prozent gestiegen“, sagt Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA.
Teiber rechnet vor: „Eine Pflegekraft, die beispielsweise im Salzkammergut unterwegs ist, legt jedes Monat 250 Kilometer mit ihrem Privat-PKW zurück. Durch die Preissteigerungen macht sie jedes Jahr 540 Euro Verlust, weil das Kilometergeld die gestiegenen Kosten nicht abdeckt. Das ist eine Frechheit und ein weiterer Grund, warum es schwierig ist, Beschäftigte in der Branche zu halten.“
Die Gewerkschafterin führt aus: „Wir fordern eine Anhebung des amtlichen Kilometergelds von jetzt 42 Cent auf 60 Cent pro Kilometer. Das gleicht gerade einmal die aktuelle Teuerung aus, auf den Verlusten der letzten Jahre bleiben Beschäftigte dann ohnehin sitzen.“
GegnerInnen der Anhebung richtet Teiber aus: „Wer aus Umweltschutzgründen gegen ein höheres Kilometergeld agitiert, dem sei gesagt: Pflegekräfte können gerade am Land unmöglich ausreichend schnell öffentlich von Klientin zu Klienten fahren. Auch in der Stadt ist es oft notwendig, verschiedenes Material zu transportieren.“
Info: Das Kilometergeld steht für vom Arbeitgeber angeordnete Fahrten zu. Beim Pendeln besteht kein Anspruch auf Kilometergeld.
Rückfragehinweis: Gewerkschaft GPA – Öffentlichkeitsarbeit
mehr Infos dazu: PflegerInnen zahlen über 500 Euro jährlich, um Beruf ausüben zu können
